Berichte

Zehn Jahre Halisi Perspectives e.V. (fast) & Willkommen Precious

Das neue Schuljahr in Kenia beginnt und wir haben ein kleines Jubiläum zu feiern: Vor zehn Jahren begann das Projekt mit der privaten Förderung von Vincent und Duke. Zwar bildete sich daraus erst vier Jahre später der eingetragene Verein, der Grundstein für Halisi Perspectives war aber gelegt.
Die letzten zehn Jahre waren turbulent. So waren wir in den ersten vier davon ständig "privat" auf der Suche nach Menschen, die Lust hatten unser kleines Projekt zu unterstützen. Wir besuchten Schulen und hielten dort Vorträge, einmal im Rahmen einer "Afrika - Projektwoche", machten Werbung bei allen möglichen Menschen und Vereinen und konnten so immer gerade so zu Beginn des neuen Jahres die Gebühren für Vincent und Duke an Josephine überweisen.

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Anfang 2017 nahmen wir dann den Rat einiger an, aus dem ganzen einen eingetragenen Verein zu machen. Mit diesem Schritt entspannte sich die finanzielle Lage deutlich und wir hatten mit den Menschen, die uns bei der Gründung unterstützten zudem Menschen mit verschiedensten Kompetenzen an der Hand, die uns halfen, das Wirrwarr des Vereins- Managments zu bewältigen. Somit waren wir in der Lage über die nächsten Jahre zwei weitere Kinder, Natasha und Ramsey, zu unterstützen.

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Ganz besonders freuen wir uns, dass wir zur Feier dieses kleinen Jubiläums ein neues Patenkind in den Halisi Perspectives e.V aufnehmen können: Precious Amilia, wie Ramsey ebenfalls ein Kind aus dem Waisenheim Kadesh Barnea wird ab dem Schuljahr 2023 ebenfalls vom Verein unterstützt.

Precious ist elf Jahre alt, sie ist direkt nach ihrer Geburt nach Kadesh zu Regina gekommen. Regina schreibt, sie liebe Tanzen und Fußball und sei eine große Hilfe im Hause Kadesh. Precious war es durch wechselnde Sponsoren möglich die letzten Jahre bereits die Roots Academy zu besuchen. Der stetige Wechsel der Sponsoren war für Regina eine große Belastung, da nie sicher war, dass Precious ins nächste Schuljahr würde übergehen können. Nun kommt Precious bereits in die fünfte Klasse und sie (und Regina) können nun hoffentlich etwas ruhiger in die Zukunft blicken.
Durch die Unterstützung von Ramsey ist Regina die Zusammenarbeit mit uns gewohnt und auch für unsere Vereins - Organisation sind gewohnte Strukturen entlastend.

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Ramsey kommt nun schon in die siebte Klasse der Roots Academy. Somit wechselt er auf die "Junior Secondary", geht also quasi von der Grund- in die weiterführende Schule über. Für Ramsey bedeutet das einen kleinen Umzug aus dem Grundschulteil der Roots Academy in den nahe gelegenen weiterführenden Schulbereich. Regina konnte Ramseys neuen Schlafsaal sowie die Klassenräume der Junior Secondary bereits besuchen und berichtete sehr positiv.

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Vincent ist in sein zweites Semester an der South Eastern Kenya University gestartet. Es fiel ihm zu Beginn sichtlich schwer, sich mit der neuen (Uni-) Situation vertraut zu machen. Auch musste er nach dem ersten Semester aus dem Wohnheim ausziehen, da dieses nur für die Erstsemester zur Orientierung gedacht ist. Nun lebt er also alleine in einer kleinen Wohnung in Uni- Nähe. Die Umstellung aus dem Leben in der Großfamilie in die Roots Academy war für ihn damals bereits kein leichter Übergang. Ganz alleine in einer Wohnung zu leben, ist für Vincent eine neue Situation, mit der er erst lernen musste umzugehen.

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Duke hat nun seine Schule beendet und einen Abschluss mit Bestnoten geschafft.
Er wartet nun darauf zu erfahren, an welche Uni es für ihn gehen wird. Erstmal hat er aber eine Weile (wohl verdient) frei und ist zurück zu seiner Familie gezogen. Das Semester für die Ersties startet in Kenia erst im August.

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Bei Natasha gab es im privaten Bereich eine sehr traurige Nachricht. So berichtete Josephine, dass Natashas Vater im Oktober letzten Jahres durch einen Autounfall verstorben sei. Zwar habe er nicht mehr bei der Familie gelebt, für Natasha und ihre Familie bedeutete dies dennoch ein schwerer Schicksalsschlag, auch, da die Mutter nun die alleinige Verantwortung für Natasha und ihre vier Geschwister trägt. Wir hoffen, dass Natasha es dennoch schafft, auch in diesem Schuljahr Energie für die Schule aufbringen zu können. Mit dem Leben als Halbwaise bekommt Schulbildung noch einmal eine dringendere Notwendigkeit.

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Und so gibt es neben vielen positiven Geschichten aus Kenia auch diese Berichte, die traurig sind und aufzeigen, wie wichtig es ist, weiterhin Engagement und Energie dahin zu richten, wo man kann.

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Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die genau das (wieder) getan haben und den Verein unterstützen.

Besonders im Namen von Natasha, Vincent, Duke, Ramsey und Precious.

Die Corona – Lage in Kenia und der Schulstart 2022

Während wir in Deutschland über eine dritte oder vierte Impfung gegen das Corona Virus diskutieren sind in Kenia erst 8,6 % der Menschen vollständig gegen das Virus geimpft worden. Josephine berichtete von Corona Fällen aus ihrer Familie, die trotz schwerer Verläufe Stunden fahren mussten, um ein freies Krankenhausbett zu finden (es geht allen wieder gut!). Scott erzählte, er habe das Gefühl, die Regierung hätte im Kampf gegen das Virus kapituliert und würde auf eine Durchseuchung der Bevölkerung setzen. Dennoch bleibt das Gefühl, dass die große Katastrophe in dem Land bisher ausblieb - vielleicht auch aufgrund der recht jungen Bevölkerung.
Unter diesem Link findet ihr ein paar Artikel zur aktuellen Corona – Lage in Kenia und der Impfsituation auf dem afrikanischen Kontinent: https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/corona-581.html
So bestimmte also auch im letzten Jahr Corona unser aller Leben.

Trotz der schwierigen Umstände gibt es von Vincent, Duke, Natasha und Ramsey ein paar gute Neuigkeiten:

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Vincent:

Vincent hat im letzten Jahr trotz des unregelmäßigen Schulunterrichts seinen Abschluss geschafft und ein Studium an der South Eastern Kenya University, etwa sechs Stunden von Nakuru entfernt in der Nähe von Kitui, begonnen. Allerdings nicht, wie gewünscht, Medizin sondern Elektrotechnik. In Kenia scheint das Vergabesystem für Studienplätze den Schüler:innen automatisch einen Studiengang nach Punktzahl zuzuordnen, ungeachtet der Wünsche und Interessen der Einzelnen. Dies war natürlich erst einmal für alle, vor allem für Vincent, eine überraschende Wende. Nach einer Eingewöhnungsphase und einem Versuch den Studienplatz doch noch einmal wechseln zu können, hat er sich nun mit der Situation arrangiert und begonnen mit dem gleichen Engagement sein Studium zu begehen, mit dem er auch seinen Schulweg gemeistert hat. Er ist in ein Studentenwohnheim gezogen und aus den E-Mails, die er schreibt, bekommt man das Gefühl, dass er beginnt sein neues, selbstbestimmteres Leben zu genießen. Er hat sich ein eigenes Handy, eine eigene E-Mail Adresse und einen Facebook Account zugelegt. Vincent schreibt gerade einen kleinen Bericht über seine ersten Erfahrungen als Student, der in Kürze hier auf der Homepage veröffentlicht wird.

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Duke:

Auch Duke hat sich durch die Schulzeit gebissen und beginnt nun sein letztes Jahr bevor es auch für ihn in die Abschlussphase geht. Auch er musste im letzten Jahr selbstständiger werden. Dadurch dass Vincent und Duke nun zu unterschiedlichen Zeiten Ferien haben, übernimmt Duke nun die Kommunikation mit uns, berichtet von seiner Familie und erledigt alleine die Einkäufe für seine Schulmaterialien etc. Vincent und Dukes Mutter konnte im letzten Jahr wieder regelmäßiger arbeiten, zwar ist die Situation nach wie vor sehr schwierig für sie aber nicht mehr so aussichtslos wie noch zu Beginn der Corona Pandemie. Auch konnte sie bereits ein erstes Mal gegen das Corona Virus geimpft werden.

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Natasha:

Nastasha war zu Beginn der Corona Pandemie zunächst verschwunden und aufgrund der strengen Reisebeschränkungen war es Josephine und Scott nicht möglich herauszufinden, wo sie sich aufhielt. Im letzten Jahr ist sie mit ihrer Familie wieder nach Nakuru zurück gekehrt und konnte wieder in den Schulbetrieb starten. Die harten Wochen und Monate im Lockdown hat sie mit ihrer Familie auf dem Land bei Verwandten verbracht. Eine Entscheidung, die viele Menschen aus den Städten Kenias getroffen haben, da es dort lange keine Arbeit und somit keine Möglichkeiten der Versorgung mehr gab.
Nun geht Natasha wieder regelmäßig zur Schule und wird im März die fünfte Klasse abschließen.

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Ramsey:

Auch Ramsey ist wieder an die Roots Academy zurück gekehrt. Er hat dort im letzten Jahr die fünfte Klasse besucht. Normalerweise beginnt in Kenia stets im Januar das neue Schuljahr, aufgrund der längeren Schulschließungen wird Ramsey aber erst im April in die sechste Klasse übergehen. Für ihn beginnt dann das letzte Schuljahr an der Roots Academy. Dieses geht nur bis Januar 2023 und danach wird er, wie auch Vincent und Duke vor ihm, an eine weiterführende Schule geschickt. Wir sind gespannt, welche es sein wird und hoffen, dass sie nicht zu weit von Kadesh entfernt liegt, um Regina nicht allzu viel logistischen Aufwand zu bescheren.

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Und der Verein?

Der Halisi Perspectives e.V. steht nach wie vor finanziell gut dar. Wir haben viele Spenderinnen und Spender, die einen monatlichen Beitrag für den Verein leisten und somit ist es uns möglich auch längerfristig kalkulieren zu können und nun auch Vincent im Studium zu begleiten.
Da die meisten Vereinsmitglieder in der Zwischenzeit umgezogen sind, haben wir unseren Vereinssitz geändert. Netterweise durften wir dazu die Arbeitsadresse von Markus nutzen, sodass der Verein jetzt die noble Anschrift „Am neuen Wall“ in Hamburg trägt. Dies gewährleistet einen stabilen Sitz des Vereins, denn für die meisten von uns ist nach wie vor unklar, wohin sich die Wohnsitze noch verändern werden. Allerdings ist über die Corona Zeit die vereinsinterne Kommunikation ein wenig eingeschlafen. Eine Situation an der wir in diesem Jahr arbeiten wollen – wer weiß, vielleicht ist es ja diesmal tatsächlich das letzte Corona Jahr. Auch wenn sich die Coronazahlen derzeit täglich überbieten, bleibt die Zuversicht 🙂

Zum Abschluss bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die einen Beitrag für Halisi Perspectives e.V. geleistet haben. Trotz der Krisen Zeiten zeigt sich, dass es sich lohnt und wir nun den ersten Schulabschluss und Uni – Start feiern dürfen! 🙂

Rückblick auf das Corona Jahr 2020 und (Neu-) Start in das Jahr 2021

Das Jahr 2020 brachte für die meisten Menschen weltweit besondere und unbekannte Herausforderungen mit sich.
Doch wie es wohl immer ist, so sind von einer Krise auch diejenigen am meisten betroffen, denen es bereits am schlechtesten geht. Im Frühjar 2020 spitzte sich die Corona – Lage auch in Kenia immer mehr zu, Schulen und Universitäten schlossen, ähnlich wie in Deutschland, Mitte März und stellten auf „Homeschooling“ um.
Zeitgleich wurden verschiedene Maßnahmen in Kraft gesetzt, um die Eindämmung des Virus zu fördern.

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Vincent und Duke:

Dass Vincents und Dukes Familie keinen direkten Zugang zu sauberem Wasser hat und der Hinweis sich doch regelmäßig die Hände zu waschen für sie und ihre Familie nicht besonders praktikabel ist, war der kleinste Teil des Problems. Vincents Eltern konnten nicht mehr arbeiten, hatten und haben keine Einnahmen mehr, durch die Schulschließungen aber mehr Ausgaben, da Vincent und Duke nun auch wieder versorgt werden mussten. Vincent erzälte, dass die Familie teilweise nichts zu essen habe und kaum noch ihre Miete bezahlen könne. Zusätzlich gab es ab 19 Uhr eine Ausgangssperre, was sicher sinnvoll war, die Familien im Slum aber auf engstem Raum zusammen drängte, was zu den Existenzängsten zusätzliche psychische Probleme mit sich brachte in Folge dessen der Vater die zu diesem Zeitpunkt 9- köpfige Familie verließ.
Umso bemerkenswerter war, dass Vincent und Duke es schafften, regelmäßig Email Kontakt zu uns zu finden und uns über jede Neuigkeit in Kenia auf dem Laufenden hielten.
Schnell hatten wir im Verein beschlossen die Spendengelder im Jahr 2020 zu nutzen, um die Familien der Kinder, die unser Verein fördert, während der Corona Zeit finanziell zu unterstützen. Somit überwiesen wir regelmäßig Geld an Vincent und Duke, die mittlerweile selbstständig genug sind, um dieses eigenständig am Bankschalter in Empfang zu nehmen sowie über dessen Nutzung zu verfügen. Auf diese Weise konnten wir auch Josephine und Scott, deren Bewegungsfreiheit ebenfalls von harten Shut Down Maßnahmen eingeschränkt war, entlasten.

Vincent und Duke schafften es im Jahr 2020 dem Spagat zwischen Online Unterricht und Familienleben (auf aller engstem Raum) Stand zu halten und konnten am 04. Januar in ein neues Schuljahr starten. Für Vincent wird es das letzte vor dem Schulabschluss sein, sein Wunsch ist es nach wie vor Medizin zu studieren. Das letzte Jahr hat besonders gezeigt, dass gute MedizinerInnen weltweit gebraucht werden und wir sind gespannt, was das neue Jahr 2021 für ihn und seine Familie bringt.

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Natasha:

Der Kontakt zu Natashas Familie brach zunächst komplett ab. Da auch Josephine und Scott durch die Reisebeschränkungen nicht mehr nach Nakuru fahren konnten, waren sie nicht mehr in der Lage die Familie ausfindig zu machen. Natasha ist mittlerweile neun Jahre alt. Wie sie das letzte Jahr verbracht hat, wissen wir (noch) nicht, jedoch hat sich ihre Mutter vor Kurzem wieder bei Josephine gemeldet und wir hoffen, wir können Natasha auch schnell wieder zurück in die Schule schicken, nach fast einem Jahr ohne Präsenzunterricht.

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Ramsey:

Für Ramsey änderte sich wohl am wenigsten von allen.
Nach den Schulschließungen im März zog er zurück nach Kadesh Barnea, das Waisenheim, in dem er die letzten Jahre gelebt und gelernt hatte. Da Regina und ihre UnterstützerInnen gewohnt sind, die Kinder von Kadesh Zuhause zu unterrichten, gab es für Ramsey keine allzu große Umstellung, bis auf, dass er seine neuen Freunde und Bezugspunkte aus der Roots Academy erst einmal wieder hinter sich lassen musste.
Auch für Kadesh Barnea, Regina und die Kinder im Heim war das Jahr 2020 voller Herausforderung. Aus dem Email Verkehr mit Regina bekommt man jedoch das Gefühl, dass es für sie und ihre „Kinder“ vergleichsweise glimpflich ablief. Dennoch freut sich auch Regina, dass Ramsey nun wieder zurück ins Internat kehren kann. Ramsey hätte im Jahr 2020 das vierte Schuljahr abgeschlossen. Durch die Umstrukturierungen der letzten Monate, wird er dieses nun im März tun und, untypisch für das kenianische Schulsystem, erst dann in die fünfte Klasse übergehen.

Corona Krise in Kenia

Corona Krise in Kenia

Auch in Kenia werden derzeit Maßnahmen zur Eindämmung des Corona Virus getroffen. Seit Mitte März haben die Schulen und Universitäten im Land geschlossen. Für unsere Patenkinder bedeutet das, wie für viele Kinder weltweit derzeit, Homeschooling. Die Schwierigkeiten, die dabei auftreten, schildert Vincent in einer E-Mail:

„The government advised us to be studying online which has been so difficult for us.This is because we rarely access the internet and we must go to the cyber that is nearby our home and sometimes they are closed because of fear of contracting the virus.“

Derzeit gibt es temporäre Ausgangsbeschränkungen. Ab dem 20. April soll es eine allgemeine Maskenpflicht geben, deren Verstoß mit Geld- oder Gefängnisstrafen geahndet wird:

They have given us a curfew whereas by 7 pm in the evening people are at home and by 5 am in the morning are allowed out. The Ministry of Health also said that by 20 April everybody must be wearing face mask and failure to which there shall be a penalty of 3 months jail term or paying cash amount of Ksh.20,000 or even both.“

Darüberhinaus haben viele Menschen in Kenia derzeit keine Arbeit mehr und somit keine Einnahmen um den Alltag der Familien zu finanzieren:

Life is tough for people like us for all our parents jobs were closed, now people are working from home and that is of no relationship to the day to day job our parents do, they can not work from home. Our family has not been financially stable. We have faced quite some challenges like sometimes we lack food and house rent.“

Halisi Perspectives unterstützt die Familien auch während der Corona Krise, damit Vincent, Duke, Natasha und Ramsey hoffentlich bald wieder in den normalen Schulalltag starten können.

Rückblick 2019

Rückblick 2019

Im Jahr 2019 ist Halisi Perspektives in etwas ruhigere Fahrwasser eingetreten und auch mit den Modalitäten unserer Bank haben wir uns weitestgehend arrangiert.

Dank der verlässlichen Spender und Spenderinnen steht der Verein finanziell gut da und so werden wir auch in Zukunft die Kosten für den Schulbesuch von Vincent, Duke, Natasha und Ramsey in Kenia tragen können.

Wir möchten uns bei Allen bedanken, die auch in diesem Jahr wieder an den Verein gedacht haben.
Die Gesamthöhe der Spenden, die der Verein bisher erhalten hat liegt im Januar 2020 bei rund 20000€ ! Vielen Dank!

Gleichzeitig ist in Kenia viel passiert:

Anfang 2019 wurde das vierte Kind, Ramsey, dessen Kosten vom Verein getragen werden können, in die Roots Academy eingeschult. Ramsey ist im Januar 2020 in die vierte Klasse versetzt worden und wird weiterhin mithilfe unserer Spendengelder zur Schule gehen können.

Auch Vincent, Duke und Natasha wurden in die jeweils nächsten Klassenstufen versetzt und für Vincent beginnt nun sein letztes Schuljahr. Voraussichtlich im November diesen Jahres wird er seinen Schulabschluss haben und strebt dann ein Medizin Studium an.

Der Verein hat sich dazu entschlossen Vincent, soweit möglich, bei dem Weg durch sein Studium zu begleiten und zu unterstützen. Was genau das für uns bedeutet finden wie derzeit heraus. Wir wissen noch nicht wie hoch die Studiengebühren sein werden, wo man Medizin studieren kann und wo und wie Vincent wohnen würde. Wir sind aber der Meinung, dass es wichtig ist, ihn auch weiterhin zu unterstützen, da er (im November) zwar einen Schulabschluss hat aber ohne weitere Ausbildung damit erstmal nicht so viel anfangen kann.

Wir wünschen euch einen guten Start in das neue Jahr!

Vincent

Duke

Natasha

Ramsey

Willkommen Ramsey

Die Frage ob wir wachsen sollen oder ob es nicht klüger sei Natasha, Vincent und Duke „sicher“ durch ihre Schulzeit zu begleiten, beschäftigt uns schon lange. Auf jeder Vereinssitzung gibt es rege Diskussionen darüber, mit guten Argumenten von beiden Seiten.

 

Die Zusicherung weiterer regelmäßiger Spenden hat uns jedoch ermöglicht ab Januar 2019 ein weiteres Kind über Halisi Perspectives einzuschulen. Hierzu haben wir uns mit Regina Wangui, der Leiterin eines Waisenheims in Nakuru zusammengetan. Regina leitet seit 2011 das Waisenheim „Kadesh Barnea“, in dem ich 2012 einige Male ausgeholfen habe. Regina ist immer auf der Suche nach Menschen und Organisationen, die Kinder aus ihrem Heim unterstützen und so habe ich schon länger über Kadesh Barnea nachgedacht. Im Austausch mit Regina kam heraus, dass Ramsey, ein Junge aus Kadesh, ab dem kommenden Jahr auf die Roots Academy wechseln könne, sollte sich ein Sponsor für ihn finden.

 

Ramsey kannte ich noch von meinen ersten beiden Aufenthalten in Kenia, damals war er gerade zwei Jahre alt und ich habe ihn als ein sehr ernstes kleines Kind in Erinnerung, dass kaum gesprochen hat. Als Ramsey zu Kadesh Barnea kam, war er gerade mal ein gutes Jahr alt. Für die Kinder in Kadesh untypisch hat Ramsey noch Eltern, die im Slum Ponda Mali leben. Als Baby wurde er aus seiner damals neunköpfigen Familie geholt, da seine Eltern ihn nicht mehr ernähren konnten und die Nachbarn alarmiert wegen des verhungernden Kindes waren.

 

Dass wir Ramsey nun in die Halisi Familie aufnehmen können freut mich sehr. Auch, dass wir Josephine somit keine weitere Arbeit verursachen, da die Organisation für Ramsey von Kadesh übernommen wird. Regina und ihre HelferInnen sind bereits geübt in der Kooperation mit anderen Organisationen, da sie ständig darauf angewiesen sind, Hilfe von Außerhalb anzunehmen und zu koordinieren.

 

Ab 2019 sind es also Natasha, Vincent, Duke und Ramsey, denen wir mithilfe von Halisi Perspectives die Schulgebühren finanzieren können.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr und die neue Zusammenarbeit mit Regina und dem Team von Kadesh Barnea.

2018

2012

Rückblick auf das erste Vereinsjahr

Ende 2017 konnten wir Halisi Perspectives nach einem langwierigen Gründungsprozess als offiziellen Verein eintragen lassen. Seither hat unser kleines Projekt innerhalb unserer Bekanntenkreise einige Interessierte, UnterstützerInnen und auch regelmäßige SpenderInnen hinzugewonnen.
Natasha, Vincent und Duke können also auch 2019 weiter ihre Schulen besuchen, das hierfür benötigte Geld konnten wir im Laufe des Jahres bereits komplett zusammen sammeln.
Die Probleme mit der Bank konnten wir nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit derselbigen auch aus dem Weg schaffen und sind nun in der Lage unser Vereinskonto vollumfänglich zu nutzen sowie Lastschriften einzuziehen.
Neben diesen guten Nachrichten gab es jedoch auch ein paar Probleme, die uns 2018 begegnet sind.
Die wohl größte Schwierigkeit war die Kommunikation zu unseren UnterstützerInnen nach Kenia, die den Schritt von einem privaten Projekt zu einem offiziellen Verein nicht mit allen Konsequenzen nachvollzogen haben. Somit war beispielsweise die Wichtigkeit, die Belege aller anfallenden Ausgaben zu sammeln und per Foto zu uns zu schicken, nicht klar. Für das Jahr 2018 haben wir also bisher nur eine sehr begrenzte Anzahl an Quittungen. Derzeit rekonstruieren wir gemeinsam mit Josephine wie viel Geld wofür genau verwendet wurde. Wir hoffen, dass diese Aufstellung zusammen mit den Überweisungsträgern der Schulgebühren sowie den anderen Dokumenten, die wir haben, ausreichen, damit das Finanzamt die zweckgemäße Verwendung der Mittel anerkennt.
Der Übergang zur offiziellen Vereinsarbeit ist für uns alle eine neue Erfahrung und nach und nach stellen wir (oft im Nachhinein) fest, was es alles zu bedenken gibt.

Neues aus Nakuru – und Zukunftsgedanken von Halisi Perspectives e.V.

In Kenia ist gerade das Schuljahr ins letzte Drittel gestartet. Von September bis Dezember müssen Natasha, Duke und Vincent nochmal die Schulbank drücken, um dann in ihre wohlverdienten Weihnachtsferien entlassen zu werden. Für Natasha geht damit auch das zweite Schuljahr zu Ende und für Vincent das vorletzte Jahr seiner Schullaufbahn. Duke wird nach diesem Schuljahr auf eine weiterführende Schule wechseln. Welche das sein wird, erfährt er auf Empfehlung der Roots Academy hin am Ende des (Schul-)jahres.

 

Für uns ist Vincents naheliegendes Schulende ein Anlass gewesen darüber zu diskutieren wie es mit Vincent – und somit auch mit Halisi Perspectives- weitergehen soll.

 

So gerne wir auch möglichst vielen Kindern die Chance bieten wollen eine Schulbildung zu bekommen, so wichtig ist es uns auch die Kinder (und jungen Erwachsenen), die wir momentan sponsoren, bis zum Ende ihrer Ausbildung zu finanzieren. In Vincents Fall hieße das, wir würden ihm gerne das von ihm angestrebte Medizinstudium ermöglichen. Um herauszufinden was etwa ein Studium in Kenia kostet haben wir uns mit Scott besprochen, der momentan internationale Kommunikation in Nairobi studiert. Somit sind wir überschlagen auf einen Betrag von gut 30.000 Euro gekommen, um allen Dreien, Natasha, Vincent und Duke, bis zum Ende eines potentiellen Studiums (oder einer Ausbildung) zu unterstützen, die Halisi Perspectives in den nächsten 10 Jahren sammeln müsste. Diese hohe Summe lies uns – vorerst- zu dem Schluss kommen, dass wir zwar momentan als kleiner Verein finanziell gut aufgestellt sind, aber ebenso Rücklagen schaffen müssen, um sicher zu stellen, dass wir die Drei nicht nur bis zum Ende ihrer Schullaufbahn unterstützen können. Denn wie sonst sollen sie in der Lage sein ihre Ausbildung nach der Schule zu realisieren?

 

Eine Alternative wäre der Austausch mit einem Verein der ebenfalls in Kenia arbeitet und auf ebendies spezialisiert ist: jungen mittellosen Menschen, die aus verschiedenen Gründen in der Lage waren eine Schule zu besuchen, das Studium, beziehungsweise die Ausbildung zu finanzieren. Leider haben wir auf unsere Anfrage hin noch keine Rückmeldung des Vereins bekommen. Gehofft hatten wir eine Partnerschaft eingehen zu können und diesem Verein quasi nach der Schule „unsere“ Kinder zu vermitteln.

 

Neben unserem Gefühl eigentlich nicht in der Lage zu sein noch weitere Kinder aufnehmen zu können wurden wir von zwei Familien angesprochen die, in einem Fall auf fünf Jahre begrenzt, gerne die Patenschaft für ein weiteres Kind übernehmen wollen. Wie also umgehen mit diesen großzügigen – und verlockenden – Angeboten einem, beziehungsweise zwei weiteren Kindern die Möglichkeit zu bieten zur Schule zu gehen?

 

Wir sind also nach wie vor in der Findungsphase und freuen uns über jede Anregung von Außen!

 

Ach ja: Nach „nur“ 1,5 Jahren ist dann auch schon der Kontogründungsprozess zu einem Ende gekommen und wir können endlich Lastschriften einziehen und Online Banking nutzen. Hurrah!

Kurzes Update aus Hamburg und Nakuru

Der erste „Term“ – also das erste Drittel des Schuljahres- ist schon fast wieder vorbei und Josephine hat für uns einen Besuch an der Roots Academy gemacht und Vincent getroffen. Wie ihr seht, geht es ihm gut und er ist fleißig dabei sich auf seinen, am Schuljahresende bevorstehenden, Schulwechsel auf eine weiterführende Schule vorzubereiten. 
Weniger gut ist es in den letzten Wochen bei uns in Hamburg mit der Kooperation mit unserer Bank gelaufen. Aus vielen verschiedenen Gründen konnte das Vereinskonto noch immer nicht abschließend eröffnet werden und wir können nach wie vor weder Lastschriften einziehen noch über das Online Banking verfügen. Die Kommunikation mit der Bank gestaltet sich außerdem sehr zäh und unbefriedigend, sodass wir bereits darüber nachdenken zu einer anderen Bank zu wechseln. Wir warten aktuell noch auf Post von der Bank und werden dann weiter entscheiden, wie wir fortfahren wollen.
Natürlich werden wir euch auf dem Laufenden halten und hoffen, dass sich in den nächsten Tagen alles regelt und dann auch funktioniert! 
Wenn ihr Fragen, Kritik oder Anregungen habt, dann schreibt uns gern an info@halisiperspectives.de